Huhu ihr Lieben,
heute gibt es mal was besonderes von mir, worauf ich mich schon sehr freue. Ich habe, nachdem ich das Buch “Wenn das Meer leuchtet” beendet habe, die liebe Jessica Koch gefragt, ob ich ein kleines Interview starten darf. Sie hat netterweise zugestimmt und ich freue mich riesig, ihre Antworten auf meine Fragen hier veröffentlichen zu dürfen!
Vorab nochmal der Klappentext:
Marie ist neu auf dem College. Hier in Kalifornien ist alles anders - und doch genau so, wie es für sie schon immer war: Ausgrenzung und Ablehnung bestimmen ihren Alltag, und so zieht sie sich in sich selbst zurück. Doch eine dramatische Bedrohung zwingt sie zum Handeln. Plötzlich wird ihr Leben zum Spießrutenlauf, und von einem auf den anderen Tag ist alles anders.
Denn was tust du, wenn derjenige, der dich bedroht, auf einmal der einzige ist, der dir beisteht? Können Menschen sich so grundlegend verändern? Kann aus Angst Liebe werden? Und ist diese stark genug, gegen alle Widerstände zu bestehen?
Hier geht es zu meiner Rezension. *klick*
Und nun geht's los mit den Fragen.
1. Wie lange hast du an dem Buch grundsätzlich geschrieben?
"Ich hab Ende Februar angefangen und war Anfang Juni mit der Rohfassung fertig."
2. Dein Buch behandelt ja gleich mehrere Tabuthemen. Wieso ausgerechnet solche schwierigen Thematiken, über die für gewöhnlich nicht gesprochen wird?
"Es ist mir wichtig, nicht einfach nur Bücher zu schreiben, um Menschen zu unterhalten, sondern eine Message zu vermitteln.
Ich finde es wahnsinnig wichtig, für schwächere einzustehen und für andere Menschen eine Lanze zu brechen – in welcher Form auch immer. "
3. Wie bist du auf die Geschichte des Buches gekommen und wie hat sie sich entwickelt?
"Ich hab immer ganz viele tolle Menschen um mich herum, die mich mit ihren eigenen Geschichten und persönlichen Erfahrungen inspirieren. Ich höre zu und schreibe auf."
4. Was möchtest du mit dem Buch bei deinen Lesern erreichen?
"Ich möchte eine Botschaft senden, die andere Menschen zum Hinsehen und Umdenken bewegen soll!
Die Leute müssen raus, aus ihrem starren und oberflächlichen Verhalten und die Gesellschaft muss lernen, wieder zusammenzuhalten, wenn die Welt nicht vor die Hunde gehen soll."
5. Das Buch ist aus Marie’s Sichtweise geschrieben, die lange Zeit unter Mobbing gelitten hat. Sie ist also das Opfer in dem Buch. Hattest du beim Schreiben Sorge die Opferrolle falsch darzustellen?
"Schwierige Frage. Ich wollte Marie gar nicht als „Opfer“ darstellen. Eher als kämpfende Person (Jayden hat einen guten Vergleich gezogen mit dem Löwen) die sich auf ihre Weise wehrt und durchs Leben beißt. Gleichzeitig wollte ich aber zeigen, dass so ein Verhalten anderer Menschen nicht spurlos an jemandem vorüberzieht. Und auch wenn man die „Schäden“ nach außen selten sieht, so sind sie da.
Mobbing kann einen Menschen über kurz oder lang zerstören. Das wollte ich zeigen. Ohne jemanden in eine Opferrolle zu drängen."
6. Denkst du, es ist möglich, dass viele Lehrer ebenso wie im Buch falsch auf Mobbing reagieren und es unter den Teppich kehren oder gar nicht wahrnehmen?
"Ich weiß, dass es möglich ist. Ich recherchiere viel für meine Bücher und ich kenne reale Fälle, in denen das genauso abgelaufen ist. Solche Dinge ziehe ich mir nicht einfach aus den Fingern oder erfinde sie – das basiert auf Tatsachen, die ich recherchiert habe oder die mir zugetragen wurden."
7. Woher beziehst du dein Wissen und was waren deine Recherchequellen?
"Ich habe eine sehr große Lesergruppe und sehr viele Leute, die mir ihre Geschichte erzählen. Ich höre zu.
Als bekannt wurde, dass ich über Mobbing schreibe, haben sich viele Mobbingopfer bei mir gemeldet und waren gerne bereit, mir ihre Geschichten zu erzählen.
Ich hab auch ganz tolle Menschen kennengelernt, die mir die Kunst dies „Blutzeichnens“ nahe gebracht haben. Ich wusste bis dahin nicht, dass es sowas gibt. Diese „BloodPainter“ haben mir ihre Beweggründe für ihr Handeln erzählt und ich durfte beeindruckende Bilder sehen, die ich im Buch auch beschreibe.
Zudem kenne ich jemanden, der in Kalifornien wohnt und ich wurde bestens mit Bildern. Videos und Informationen in endlosen Telefonaten versorgt.
Ich hab sogar jemanden kennengelernt, der auf dem besagten Collage studiert ☺"
8. In dem Buch spielt das Meer für verschieden Personen eine große Rolle, sei es nun das Segeln, die Meeresbewohner oder das wunderschöne Meer an sich. Welche Bedeutung hat das Meer für dich und welches Gefühl hast du, wenn du daran denkst?
"Meer bedeutet Freiheit. Für die Person, Patricia, der das Buch gewidmet ist, hat das Meer eine große Bedeutung. Sie war von Anfang an involviert in die Entstehung des Buches und da war es irgendwie klar, dass ich eine Kulisse wähle, die ihr was bedeutet."
9. Das Segeln ist ebenfalls von Bedeutung. Kennst du dich selbst damit aus und bist schon einmal gesegelt?
"Früher bin ich sehr oft und sehr viel mit Motorbooten unterwegs gewesen und hab das ganze Zeug auch mal gelernt für den Bootsführerschein.
Ich fand für Jayden segeln aber passender.
Ihr könnt es auch vermutlich denken – auch zum Thema Segeln hatte ich tolle Quellen. Eine tolle Familie mit drei Kindern, die ein Jahr auf ihrem Segelboot „Dunja“ unterwegs sind, haben mich eingewiesen, teilhaben lassen und alles Segelszenen Korrektur gelesen!"
10. Hast du Maries Entwicklung innerhalb vom Buch schon beim Schreiben vorhersehen können?
"Vage. Eigentlich war das Buch anders geplant. Aber meine Protas machen letztendlich immer was sie wollen!
Das Buch war schon fertig, und ich bin nochmal rüber und hab Marie noch ein Stück stärker aus der Geschichte gehen lassen. Schließlich hatte sie das erste mal in ihrem Leben jemandem an der Seite. Sowas gibt Kraft!"
11. Wieso hast du dich für den Wal als Collins Krafttier entschieden?
"Auch da hat mich eine Leserin drauf gebracht. Sie hat mir von ihrem Krafttier, ich glaube es war der Fuchs, erzählt. Gemeinsam kamen wir auf die Wale, weil es eben so passend war.
Manchmal passt es einfach und dann muss es so sein."
12. Ist schon ein neues Buch in Planung? Und wird es wieder ein verschwiegenes Thema behandeln?
"Ich glaube, ich werde nie über einfache Themen schreiben. Ich hab viele Dinge, die ich gerne schreiben würde.
Aber in nächster Zeit ist nichts geplant. Aus privaten Gründen, die sich nicht aufschieben lassen, werde ich mich erstmal zurückziehen.
Fünf Bücher in knapp zwei Jahren hinterlassen auch ihre Spuren. Dieses Tempo kann ich nicht auf Dauer halten."
Liebe Jessica Koch. Vielen Dank für das Interview. Es hat mir großen Spaß gemacht und ich hoffe, dass ich das Buch somit auch meinen Leser noch etwas näher bringen konnte.
Neugierig geworden? Ab heute könnt ihr das Buch bestellen.
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Wollt ihr das Buch auch noch lesen? Habt ihr schon andere Bücher von der lieben Jessica gelesen?
Ich hoffe euch hat das Interview gefallen. Das ich eine Leseempfehlung für das Buch sowie Jessica's ältere Bücher ausspreche, ist hiermit wohl selbstverständlich.
Liebe Grüße,
eure Ellen.