Dienstag, 19. August 2014

Rezension "Atemnot" von Ilsa J. Bick

Titel: Atemnot ~ Ilsa J. Bick
Seiten: 347
Preis (Taschenbuch): 14.99 €
Im Ink (Egmont) Verlag erschienen
Eine Lovelybooks Rezi


Klappentext:
Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten.

Meine Meinung

Es geht um die 16 Jährige Jenna, die am Anfang des Buches von der Polizei halb erfroren aus dem Wasser gezogen wird. Was ist passiert? Wie konnte es dazu kommen, das ausgerechnet dieses Mädchen, dass schon so viel in ihrem Leben erfahren musste, dort am ertrinken war? Als der Polizeikommissar Jenna ein Aufnahmegerät in die Hand drückt und den Raum verlässt, beginnt Jenna ihre Geschichte zu erzählen...

Der Anfang des Buches ist etwa so, als würde man aus einem hell erleuchteten Haus, hinaus in die Dunkelheit treten. Man sieht überhaupt gar nichts und weiß nicht, was um einem herum passiert. So etwa habe ich mich gefühlt. Es war Merkwürdig in Jennas Welt hineingeworfen zu werden, nur vom Klappentext geleitet, der so wenig über die Handlung preisgibt und einem sofort jedes einzelne Wort absuchen lässt, weil es ja von Bedeutung sein könnte. 

Das erste auffällig wird wohl der Aufbau gewesen sein. Es sind immer einzelne Abschnitte, also a,b,c,d usw. bishin zum nächsten Kapitel. Das macht alles so unglaublich interessant und fesselnd, da Jenna ja auf das Diktiergerät spricht.

Jenna ist eine sehr spezielle Protagonistin. Sie hat zu viel in ihrem bisher kurzen Leben erlebt. Dinge, die sie in diesem Buch sehr stark ausmachen. Sie ist ein gebrochenes 16 Mädchen, mit einer unglaublichen Auffassungsgabe. Sie denkt über viele Dinge, von der ersten Seite ihrer Erzählung sehr eigen und sie denkt überhaupt sehr viel nach. Es wird sehr deutlich, dass Jenna ein Jahr in der Psychiatrie verbracht hat. Sie ist ängstlich, fühlt sich immerzu schuldig und redet mit niemanden über ihre Probleme. Schottet sich ab. Sie tat mir das Buch durch meist total Leid. Doch weshalb war Jenna in der Psychiatrie? Und was hat es mit dem Unfall im Wasser auf sich?

Jennas Eltern sind der absolute Alptraum. Die Mutter ist Alkoholikerin und sowohl Mutter als auch Vater interessieren sich nicht für ihre Tochter. Den Vater empfand ich schon von der ersten Seite an als sehr unsympathisch und auch hat er keinerlei Verbindung zu seiner Tochter. Ihre Mutter kümmert sich auch mehr um ihren Buchladen als um ihre Familie und ertränkt ihre Sorgen oft im Alkohol. Beide Charaktere waren mir höchst zuwider. Auch ihr Bruder Matt ist im Irak stationiert und die einzige Verbindung besteht zu seiner Schwester über seltene E-mails von ihm. Wieso interessieren sich die Eltern so wenig für ihre Tochter? 

Mr Anderson ist sofort freundlich und nett zu Jenna und hilft ihr wo er kann, aber für mich war er einfach zu Perfekt. Ich habe ihn das gesamte Buch lang sehr misstrauisch gegenüber gestanden und es war mir unmöglich ihn einzuschätzen, was mich fast in den Wahnsinn getrieben hat. Denn mal ehrlich. Weshalb ist er so besorgt um Jenna, wo er sie doch gar nicht kennt? 

Ich muss sagen, das Buch war durch und durch spannend. Es war Zeitweise echt schwer das Buch aus der Hand zu legen und so manch einer hat einen bösen Blick von mir geerntet, wenn ich beim lesen unterbrochen worden bin. Es kommen immer neue Fragen auf und auch an überraschenden Wendungen mangelt es nicht. Zeitweise habe ich die Welt nicht mehr verstanden und viele Dinge haben mich sehr entsetzt und das Buch klebte förmlich an meinen Händen. 
Auch das Ende des Buches ist durchaus gelungen, wenn auch ein wenig schockierend.

Fazit:
Ein solches Buch habe ich bisher noch nicht gelesen. Es ist spannend, überraschend, mitreißend und stellenweise auch ein wenig heftig (wie wir es von Ilsa J. Bick gewohnt sind). Die Autorin schafft es mich das ganze Buch lang im dunkeln tappen zu lassen. Die Protagonistin konnte ich sehr ins Herz zu schließen und ihr meinen Respekt zu zollen.
Ich habe selten so ein aufwühlendes Buch gelesen. Mir war stellenweise als hätte ich Atemnot!

Es hat mich zum nachdenken gebracht und mich Minuten nach dem zuklappen des Deckels, stumm dasitzen lassen. Denn wer Prinz, Monster und Opfer ist, lässt sich wahrlich nicht sagen. ;) 

Ich gebe diesem nerven zerreisenden Buch

5 von 5 Libellen.

Empfehle es aber, wie alle Ilsa J. Bick Bücher, für Leute ab 14 Jahren. 




4 Kommentare:

  1. Wow, das hört sich klasse an!!! Das Buch steht auch auf meiner WuLi. Hatte bei Lovelybooks leider kein Glück.
    Aber deine Rezi ist echt so super, dass ich mir das Buch definitiv kaufen werde :-)

    Liebste Grüße

    Sonja ❤

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke, das freut mich. :D
      Das Buch ist auch echt richtig toll. <3

      Löschen
  2. Tolle Rezension, sie hat mich so weit überzeugt, dass ich das Buch auf jeden Fall im Auge behalte. ^^

    Liebe Grüße :)

    AntwortenLöschen